Am 22. Januar 1932 wurde Heinrich Karl Kühne in
Wolfenbüttel geboren. Als Vier-jähriger kam er nach Adendorf.
Bereits als Jugendlicher faszinierte ihn die Geschichte der Heimat.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Mittelschule begann er 1949 eine Maurerlehre, wurde Maurermeister, besuchte die Baufachschule in Leer, erwarb Zusatzqualifikationen bis hin zum Lehrlingsausbilder
und Restaurator im Handwerk. Besonders engagiert wirkte er im Vorstand der Baugewerbsinnung und in der Prüfungskommission für angehende Meister im Maurerhandwerk.
Heinrich Karl Kühne war einer der ersten Umweltschützer, u.a. war er für die Vogelwarte Helgoland tätig. Immer wieder ging er mit der Kamera auf Pirsch. 30000 Dias zeigen die Schönheiten der
heimatlichen Natur.
Als Autodidakt hat er sich stets neues Wissen über die Früh- und Vorgeschichte seiner Heimat erarbeitet. Sein Interesse ging dabei weit über den engeren Horizont der Region hinaus bis zu den
klassischen Kulturen der Römer und Griechen. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn nach Italien, Griechenland und Kleinasien. Jedes Mal entstanden tausende von Dias, viele Feder- und
Bleistiftzeichnungen und ein umfangreicher Reisebericht. Das profunde Wissen um die Kulturen, die Europa geprägt haben, schärfte seinen Blick für die Ereignisse und Dinge der Heimat.
Der Autor Kühne hinterließ uns mehr als 100 Bücher, zum Teil recht umfangreich und in alt gotischer Schrift handgeschrieben. Als bildender Künstler hat er über 1200 Bilder in Öl, Aquarell, Tusche,
Kohle oder als Feder- bzw. Bleistiftzeichnung geschaffen. Dabei galt sein besonderes Augenmerk den kleinen Dingen am Wegesrand der Heimat ebenso wie den Menschen und deren Leben und Wirken in und um
Adendorf. Seine Ausstellungen in der Johanniskapelle - Winter 1993/1994 - und in der Emmauskirche - Juni 2001 - haben dies deutlich dokumentiert.
Sein geliebtes Adendorf lag ihm ganz besonders am Herzen. Das bewiesen nicht nur viele Dia- Vorträge, die er immer wieder gerne in seinem Heimatort gehalten hat, sondern auch viele seiner Bilder und
Bücher. Beispielhaft dafür sind: Lehrpfad der Gemeinden Adendorf und Schanebeck, Adendorf in alten Ansichten, Das kleine Adendorfer Heimatbuch und "De Wiehnachtsgeschicht". Neuerungen hat er sich nie
verschlossen, aber als Mahner, wenn es um die Erhaltung des Überlieferten ging, konnte er sehr unbequem werden.
Der Tod seiner ersten Frau im Februar 1988 war für ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Trotzdem blieb er seinem Wahlspruch "Solang ik noch de Hand kann rögen, will ik för de Heimat plögen" treu. Im
September 1992 heiratete er zum zweiten Mal. Im Januar 2000 wurde Heinrich Karl Kühne mit dem "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" für sein Lebenswerk
ausgezeichnet.